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„Mal was ganz anderes machen“

■ FÖJ für Umweltschutz, Selbstfindung und Berufsorientierung Freiwilligen Ökologischen Jahr

„Ich werde jetzt mit einer ganz anderen Einstellung wieder in die Schule gehen, ich will jetzt doch mein Abi machen“, zieht Beate Martinka von der Verdener Umweltwerkstatt Bilanz. Sie ist eine von 120 TeilnehmerInnen des Freiwilligen Ökologischen Jahres (FÖJ) in Niedersachsen, die in diesen Tagen ihr Praktikum beenden. Beate Martinka hat die Möglichkeit genutzt, ein Jahr lang aus der klassischen Ausbildungskarriere auszusteigen und im Natur- und Umweltschutz tätig zu sein.

Jede und jeder kann ein Freiwilliges Ökologisches Jahr machen, meist sind es jedoch SchulabgängerInnen, die vor Studium oder Ausbildung „nochmal was ganz anderes machen wollen“. Organisiert und finanziert wird das FÖJ vom Niedersächsischen Landesamt für Ökologie, das landesweit Stellen in Forstämtern, Nationalparkämtern, biologischen Bauernhöfen, in der Verdener Umweltwerkstatt und in anderen Bereichen des Natur- und Umweltschutzes vergibt. In Bremen gibt es fünf Einsatzstellen.

„Die BewerberInnen sollten sich zunächst bei uns über die möglichen Einsatzstellen informieren“, empfiehlt das Niedersächsische Landesamt für Ökologie. Dann können sich die Interessierten die gewünschte Stelle vor Ort ansehen, bevor sie die Bewerbung an das Landesamt senden. Bewerben kann man sich allerdings nur zwischen Februar und April, die FÖJ-Stellen für 1995/96 sind längst vergeben.

Aber auch für Kurzentschlossene gibt es noch Möglichkeiten: Die Verdener Umweltwerkstatt bietet zwei selbstfinanzierte PraktikantInnenstellen – und die sind noch zu haben. Arbeitsbedingungen und Bezahlung sind genauso wie beim FÖJ: Für 300 Mark Taschengeld kann man im Monat projektbezogenes Arbeiten im Umweltschutz, Organisation von Seminaren, Öffentlichkeitsarbeit, Finanzierung und Buchhaltung kennenlernen.

Dabei bleibt jedoch viel Raum für die Verwirklichung eigener Ideen und für selbständiges Arbeiten. „Nach einer Einarbeitungsphase und der Mitarbeit an einem schon laufenden Projekt in den Verdener Schulen, habe ich eine dreiwöchige Fahrradfreizeit in Schottland organisiert, und zwar alleine“, berichtet Beate Martinka begeistert. Diese Organisationsarbeit ist allerdings eher untypisch fürs Freiwillige Ökologische Jahr. „Die meisten FÖJlerInnen in Niedersachsen arbeiten draußen, machen aktiven Naturschutz“, weiß Beate Martinka von Seminaren, auf denen sich die TeilnehmerInnen austauschen. An einigen Einsatzorten wird den PraktikantInnen auch eine kostenlose Unterkunft gestellt. kaba

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