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Volksbefragung über Atomtests

■ Wissenschaftler halten Tests für völkerrechtswidrig

Paris/Melbourne (dpa/AP) – Frankreichs oppositionelle Sozialisten fordern eine Volksabstimmung über die französischen Atomtests im Südpazifik. In Kürze würden auf Wunsch von Präsident Jacques Chirac selbst erweiterte Möglichkeiten für ein Referendum geschaffen, erklärte der Beauftragte für internationale Beziehungen der Partei, Gerard Fuchs.

Doch die Nationalversammlung hat bereits eine Verfassungsreform gebilligt, die den Anwendungsbereich von Volksbefragungen auf soziale und wirtschaftlichen Fragen ausdehnen soll. Jetzt muß nur noch der Senat zustimmen. Mehr als 175 Rechts- und Umweltschutzexperten aus Australien, Europa und den USA haben Zweifel an der Rechtmäßigkeit der geplanten Atomtests geäußert.

Wissenschaftler aus drei Kontinenten haben nach Angaben von Donald Anton, Dozent an der Unviversität Melbourne, ein von ihm verfaßtes Papier unterzeichnet, in dem Präsident Chirac auf die völkerrechltich verbindliche Verpflichtung Frankreichs hingewiesen wird, Schäden an der Umwelt und der Gesundheit der Bevölkerung im Moruroa-Atoll zu verhindern. Zumindest sei eine unabhängige Untersuchung der Umweltsituation auf dem Atoll durchzuführen; bei einem negativen Ergebnis sei Frankreich verpflichtet, die Tests abzusagen.

Das Vorstandsmitglied des größten französischen Gewerkschaftsbundes CGT, Pierre-Jean Rozet, unterstützte unterdessen bei einem Besuch in Melbourne ausdrücklich den Boykott französischer Waren durch die australischen Verbraucher. Die Regierung Australiens will nächste Woche bei den Konferenezn der Asean-Mitgliedsstaaten in Brunei für verstärkten internationalen Druck auf Frankreich werben.

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