: Opfer des Sparzwangs
■ Behinderte dürfen nicht mehr so häufig mit Telebussen fahren, weil Haushaltsansatz sonst überschritten wird
Die Behinderten in Berlin dürfen nicht mehr so häufig mit Telebussen fahren. Aufgrund finanzieller Schwierigkeiten sind Beschränkungen notwendig, erklärte Sozial- Staatssekretär Armin Tschoepe am Samstag. Grund für diese Maßnahme: Im ersten Halbjahr dieses Jahres wurden zehn Prozent mehr Fahrten unternommen als 1994. Doch der geplante Jahresetat von 31,2 Millionen Mark darf nicht erhöht werden. Die zuletzt durchschnittlich 1.140 Fahrten am Tag waren deshalb zuviel. Notwendige Fahrten zum Beispiel zum Arzt, zum Flughafen oder zum Bahnhof werden aber unabhängig von den Sparmaßnahmen gewährleistet, wie Tschoepe betonte.
Der Telebus-Fahrdienst ist eine bundesweit als vorbildlich angesehene Service-Leistung. Etwa 23.000 Berechtigte, darunter viele Rollstuhlfahrer, können 50mal im Monat seine Dienste kostenlos in Anspruch nehmen. Darüberhinaus erhalten rund 5.000 Behinderte, die in ein Taxi steigen können, zusätzlich 300 Mark pro Monat. An diese Betroffenen appellierte Tschoepe, öfter mit einem Taxi zu fahren. ADN
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