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■ Deutsche Wirtschaftsvertreter im IrakNiemand will dabeigewesen sein

Berlin (taz) – Zielort: Irak. Gestern startete eine deutsche Delegation, um zum ersten Mal seit Bestehen des Embargos Vertreter des irakischen Wirtschaftsministeriums zu treffen, darunter auch den Ölminister. Wie die FAZ gestern meldete, sollen an der Reise, zu der der Hamburger Nah- und Mittelostverein eingeladen hatte, auch Vertreter der Thyssen Stahl Union, der Thyssen Rheinstahl Technik und der Deutschen Babcock AG teilnehmen. „Von uns ist definitiv niemand dabei“, dementierte der Pressesprecher der Thyssen AG. Auch die Deutsche Babcock AG will nicht dabeigewesen sein. Selbst bei dem Initiator der Reise vom Hamburger Nah- und Mittelostverein herrscht Verunsicherung. „Ich kann doch nicht an der Gangway stehen und mitzählen, wer jetzt mitfährt“, meint dort der Wirtschaftsreferent Joachim Sorgenfrei.

Wirtschaftsinteressen an der Reise – kein Thema. Der stellvertretende Regierungssprecher Herbert Schmülling will sie als „reine Privatreise“ verstanden wissen. Nach den Embargo-Bestimmungen von August 1990 dürfen bei der Reise keine Verträge ausgehandelt werden. „Man will sich unterhalten und nett zueinander sein“, erklärte Sorgenfrei. Abschließender Satz des Regierungssprechers: „Das Ergebnis können wir nicht beurteilen.“ Julia Seidl

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