Kein Platz für Fahrende in Charlottenburg

■ betr.: „Sinti bleiben auf sich alleine gestellt“, taz vom 24./25. 7. 95

Die menschenunwürdigen Zustände am Stauraum Dreilinden sind nicht die Folge von Pech und Pannen, sondern wurden bewußt herbeigeführt. Schuld tragen allerdings nicht allein Senatsverwaltung und Bezirksamt Zehlendorf, sondern ebenso die Verantwortlichen im Bezirksamt Charlottenburg. Als vor Monaten aus dem Büro der Ausländerbeauftragten John die Bitte an das Bezirksamt Charlottenburg gerichtet wurde, als Ersatz für den Stellplatz an der Messe den mit Wasser- und Stromanschlüssen versehenen Parkplatz an der Glockenturmstraße den Fahrenden zur Verfügung zu stellen, wurde dieses Ansinnen von der Bezirksbürgermeisterin Wissel (SPD) und Baudstadtrat Dyckhoff (SPD glattweg abgelehnt. Die Bürgermeisterin hielt es nicht einmal für notwendig, die Schreiben der Ausländerbeauftragten zu beantworten. Als die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen in der April-BVV den Antrag einbrachte, den Parkplatz Glockenturmstraße gegen Gebühren den Fahrenden zur Verfügung zu stellen, wurde dieser Antrag von SPD, CDU und Reps niedergestimmt. Tenor der Argumentation: Kein Platz für Fahrende in Charlottenburg. Claudio Struck,

Fraktion Bü 90/Die Grünen

in der BVV Charlottenburg