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KonsumentInnen- verarschung

■ betr.: Shell-Anzeige, taz vom 31. 7. 95

Schade, daß auf Seite 8 nicht „Satire“, sondern „Anzeige“ steht. Andernfalls hätten wir uns kaputtgelacht. Schön, und geradezu aufopferungsvoll, daß Ihr diesem (hoffentlich) angeschlagenen Mineralölkonzern wieder auf die Image-Beine helft! Da könnten wir ja glatt vergessen, daß es noch keineswegs amtlich ist, daß die Brent Spar nicht versenkt werden soll.

Darüber hinaus dürfen wir in dieser Anzeige exemplarisch nachlesen, wie KonsumentInnenverarschung heutzutage funktioniert: Shell rühmt sich, die Pest aus dem Benzin genommen zu haben, um ihm die Cholera beizumischen. Welche Additive sind in dem Sprit, der jetzt ohne Benzol auskommt, auf welche Krankheitsbilder müssen wir uns nun, da wir den neuen Stoff zu atmen bekommen, einstellen? Shell hat „zum Selbstbeimischen einen Ventilschutz entwickelt, der die Aufgabe des Bleis übernimmt“, übernimmt er auch die Schäden? [...] Michael Römer,

Martina Karrasch, Münster

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