: Betr.: Boykott der Weltfrauenkonferenz in Peking
Nur sehr vereinzelt – und fast ohne Echo – ist die Forderung nach einem Boykott der Weltfrauenkonferenz in Peking erhoben worden. In der Bundesrepublik hat die Feministische Partei „Die Frauen“ dazu aufgerufen. In Schweden haben mehrere Organisationen ihre Teilnahme abgesagt. Die Wirkung eines Boykotts ist aber umstritten: Für die chinesische Regierung wäre eine Absage der regierungsunabhängigen Gruppen (NGO) wohl geradezu eine Erleichterung. Denn sie hat sehr spät erkannt, welche Unruhe die Anwesenheit von Zehntausenden Aktivistinnen ins Land bringen könnte. Premier Li Peng hat auf dem Kopenhagener Weltsozialgipfel erstmals erlebt, wie so ein NGO-Forum agiert – und er war offenbar entsetzt. Daraufhin fiel die Entscheidung, die ungeliebten Alternativen an den Stadtrand zu verbannen. Das mag die NGO-Frauen zwar nerven, aber nicht an ihren Aktivitäten hindern.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen