: Tudjman will Ostslawonien
■ Scheitern die Verhandlungen, droht ein neuer Krieg
Zagreb (AFP) – Kroatiens Präsident Franjo Tudjman hat am Samstag mit der Rückeroberung der serbisch kontrollierten Region Ostslawonien gedroht. Wenn „in drei oder vier Monaten“ keine diplomatische Lösung erzielt werden könne, müsse sein Land zur Gewalt greifen. Tudjman sprach bei der feierlichen Wiedereröffnung der Bahnstrecke, die von Zagreb über die Krajina nach Split führt. Der ebenfalls am Samstag in Kraft getretene Waffenstillstand zwischen Kroaten und kroatischen Serben wurde nach Angaben der UNO weitgehend eingehalten.
Ostslawonien ist das letzte noch von Serben kontrollierte Gebiet Kroatiens, nachdem die kroatische Armee Anfang August die Krajina zurückerobert hatte. Die von Tudjman formulierte Viermonatsfrist zielt vor allem auf die Friedensbemühungen der USA, die heute in Paris fortgesetzt werden sollen. Der US-Chefunterhändler Richard Holbrooke soll dabei zunächst mit dem bosnischen Präsidenten Alija Izetbegović zusammenkommen. Danach steht ein Treffen mit der internationalen Kontaktgruppe auf dem Programm. Diese ist inzwischen um Italien erweitert worden. Kurz vor Beginn der Verhandlungen richtete die sozialistische Partei Serbiens von Präsident Slobodan Milošević einen Appell an die bosnischen Serben, „diese letzte Chance für einen gerechten Frieden“ zu nutzen. Seite 9
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