■ Tennis
: Pechvögelin Graf tut, was sie „wirklich will“

New York (dpa) – Steffi Graf versuchte ausnahmsweise erst gar nicht, auszuweichen. „Steffi, ist es wie eine Zuflucht für Sie, einfach auf den Platz zu gehen und Tennis spielen zu können?“ fragte ein US- amerikanischer Reporter nach ihrem Erstrunden-Sieg gegen Amanda Coetzer. Grafs Antwort: „Ich wäre nicht hier, wenn ich das nicht so empfinden würde. Hier zu spielen, ist das, was ich wirklich will. Es hilft mir, viele Dinge hinter mir zu lassen.“

Vor diesem Hintergrund war klar, daß für sie der hart erkämpfte und lange auf der Kippe stehende 6:7 (1:7), 6:1, 6:4-Erfolg gegen die Südafrikanerin am Dienstag in Flushing Meadows mehr war als nur eine sportliche Revanche für die Niederlage vor zwei Wochen in Toronto. Der Sieg war so wichtig, weil sie sonst viel zu früh die vertraute und „sichere“ Welt des Tennis wieder hätte verlassen müssen. So aber gab es zumindest bis heute früh (nach Redaktionsschluß dieser Seite) eine naheliegende Aufgabe, auf die sie sich konzentrieren konnte: das Spiel gegen die italienische Weltranglisten-96 Rita Grande.

Traurig bin ich sowieso: Graf Foto: Reuters

Die New York Times stellte bereits fest, es habe einen Rollenwechsel zwischen Seles und Graf gegeben. „Plötzlich“, findet auch Dennis van der Meer, Trainer von Amanda Coetzer, „ist Steffi der Pechvogel.“