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Die Gesamtschule West wird abgerissen

■ Übergangslösung zwischen 1996 und 99 / Zwei neue Schulen werden als Ersatz gebaut

Die unendliche Leidensgeschichte der Gesamtschule West wird mit einer Radikallösung beendet. Gestern hat der Senat den Abriß des gesamten asbestverseuchten Betonklotzes beschlossen. Als Ersatz sollen für die zur Zeit 720 SchülerInnen der GSW am alten Standort in Walle und auf dem Gelände der ehemaligen Tirpitz-Kaserne in Oslebshausen zwei neue, kleinere Schulen entstehen.

„Ende 1996 wollen wir mit dem Abriß beginnen“, versprach Bildungssenatorin Bringfriede Kahrs gestern nach dem Senatsbeschluß. Drei Schuljahre lang müssen sich SchülerInnen und LehrerInnen im dann mit einer Übergangslösung arrangieren: Die GSW bleibt organisatorisch erhalten, der Unterricht findet aber an zwei getrennten Standorten in der Fischerhuder Straße und in den ehemaligen Schulungsräumen der Bundeswehr am Schwarzen Weg statt.

Bis zum Schuljahr 1999/2000 sollen die Neubauten bezugsfertig sein. Die bisher sechszügige GSW wird dann am alten Standort nur noch vierzügig betrieben, und in Oslebshausen entsteht eine neue „vierzügige Schule für die Klassen 7-10“, verkündete Kahrs. Das Wort „SEK-I-Zentrum“ vermied sie dabei bewußt, denn noch haben sich SPD und CDU nicht geeinigt, welche Form die neue Schule haben soll. Kahrs: „Darüber streiten wir später, wichtig ist jetzt vor allem, daß wir überhaupt loslegen können.“

Mit seinem Beschluß folgt der Senat den fast einstimmigen Forderungen der zuständigen Beiräte und der Selbstverwaltungsgremien der GSW. Seit vor über vier Jahren bekannt wurde, wie stark die GSW mit Asbest verseucht ist, schlug das Thema im Westen große Wellen. Komplizierte Sanierungspläne wurden mit viel Energie geschmiedet, wieder verworfen und neu entwickelt. Doch am Ende erwiesen sie sich alle gegenüber dem nun beschlossenen Komplett-Abriß als deutlich teurer.

Und alle Beteiligten sind froh darüber. Denn der zwischen 1970 und 1978 errichtete Betonklotz hatte nicht nur den Nachteil, durch austretendes Asbest die Gesundheit zu bedrohen. So lassen sich bis heute Licht und Heizung nicht für einzelne Klassenräume getrennt an- oder ausschalten. Und immer wieder klagten SchülerInnen und LehrerInnen nach längerem Aufenthalt zwischen den Plastikwänden über Kopfschmerzen und Übelkeit – von bedrückenden kahlen Betonfluren und dem schlechten Lärmschutz zwischen einzelnen Klassenräumen ganz zu schweigen.

Völlig gesichert sind Abriß und Neubau der GSW allerdings trotz des Senatsbeschlusses nicht. Denn noch fehlen die dafür erforderlichen 70 Millionen Mark. Sie sollen dem von der Großen Koalition beschlossenen jährlichen 100-Millionen-Topf für „Stadterneuerung“ entnommen werden. Der muß zuvor jedoch erstmal durch Verkäufe bremischen Staatseigentums aufgefüllt werden. „Ich habe die optimistische Erwartung, daß wir mit dem Doppelhaushalt 96/97 beginnen können“, erklärte die Bildungssenatorin gestern ihren Zeitplan. Schließlich habe die Lösung des GSW-Problems bei CDU und SPD einvernehmlich „obere Priorität“. Ase

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