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Jugendliche krimineller stark zugenommen =

■ Experte sieht Grund zur Besorgnis

Hannover. Die Kriminaltätsstatistiken der vergangenen Jahre sind nach Ansicht des Kriminologen Prof. Christian Pfeiffer kein „Anlaß für Dramatik, aber auch kein Anlaß, sich zurückzulehnen“.

Sorge bereite der Anstieg der Drogenkriminalität und das „völlige Auseinanderdriften der Jugend- und Erwachsenenkriminalität“, sagte der Direktor des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen – dem einzigen in Deutschland außerhalb der Universitäten – bei einem Vortrag vor dem Wirtschaftsbeirat der CDU in Hannover.

Der Satz der 68er Generation „Traue keinem über 30“ entbehre heute jeder Grundlage. Seit 1989 wachse vor allem die Jugendkriminalität stark – bei Deutschen stärker als bei Ausländern. Pfeiffer führte dies auf den „drastischen Anstieg“ der Sozialhilfeempfänger unter Kinder und Jugendlichen in West und Ost zurück. Besonders der schwere Diebstahl habe zugenommen: In Westdeutschland gab es 1994 bei einer Bevölkerung von etwa 69 Millionen 99.400 Aufbrüche von Fahrzeugen, in Ostdeutschland lag das Verhältnis bei 14 Millionen Bewohnern zu 99.600 schweren Diebstählen.

„In Ostdeutschland ist die Wahrscheinlichkeit, sein Auto loszuwerden, fünfmal so hoch“, sagte Pfeiffer.

dpa

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