Kommentar: Aufgeblüht
■ Buga zeugt neue politische Bündnisse
Zumindest auf die politische Landschaft hat die Idee einer Bremer Bundesgartenschau in den vergangenen Wochen eine deutlich belebende Wirkung gehabt. In einer äußerst ungewohnten Koalition hatte sich von der Handelskammer bis zu den Grünen eine breite Lobby für das Großprojekt zusammengefunden. Ihr gegenüber standen vor allem fiskalische Bedenken von Experten aus den Behörden. Zunehmend wurde das Buga-Thema zu einer Frage, ob Bremen es sich noch leisten kann, für die Chance einer ökologischen Stadterneuerung ein mehrstelliges Millionenrisiko einzugehen.
Gestern haben die Parlamentsfraktionen getagt. Mit geteiltem Ergebnis: Die SPD zieht die Notbremse, die CDU stellt das Signal auf Grün. Zu einer ernsten Koalitionskrise wird die Frage wohl dennoch nicht werden. Schließlich wäre die Buga erst 2001; die Millionen-Kosten entstünden vor allem nach Ende der laufenden Legislaturperiode, über verkalkulierte Gelder dürfte sich dann der nächste Senat ärgern.
Das hohe Kostenrisiko ist natürlich ein guter Grund gegen die Buga. Aber wenn der Senat heute den Daumen senkt, dann hat das auch kulturelle Auswirkungen. Kaum aufgeblüht wäre der Traum, mit dieser Großveranstaltung in der längst überfälligen Frage der Bremer Stadterneuerung einen großen Schritt voranzukommen, schon wieder ausgeträumt. Und das kostet auch. Dirk Asendorpf
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