: Noch nicht überm Süllberg
■ Keine Annäherung im Streit zwischen Politikern und Investor
Neue Runde im Süllberg-Streit: Oberbaudirektor Egbert Kossak, der Altonaer Stadtplanungs-Chef Curt Zimmermann sowie Bezirksabgeordnete aller Parteien trafen sich mit dem widerspenstigen Investor, der Heidelberger Roland-Ernst-Gruppe. Die weigert sich weiterhin, einen städtebaulichen Vertrag zu unterschreiben, der dem stillgelegten Süllberg-Traditions-Lokal eine mindestens zehnjährige Betriebsdauer garantiert.
„Die Positionen liegen sehr weit auseinander“, war der einzige Satz, den Altonas GAL-Fraktionschef Olaf Wuttke über das Ergebnis des „vertraulichen Gesprächs“ preisgeben mag. Ende September werde weiterverhandelt: „Sollte es dann keine Einigung geben, werden wir den Bebauungsplan eben ohne den Investor beschließen.“
Etwas anderes bleibt auch gar nicht übrig. Dem Zupflastern des Süllbergs mit Wohnungen wäre mit Verabschiedung des B-Plans zwar – teilweise – Einhalt geboten, das Restaurant mit Elbblick jedoch nicht mehr gesichert. Der Investor könnte es anderweitig nutzen (Hotel, Wohnungen) und müßte lediglich die Fassade erhalten. Doch auch das hierfür nötige Denkmalschutzverfahren – im November 1994 eingeleitet – geht nur „halbherzig und schleppend“ voran, kritisiert der CDU-Bürgerschaftsabgeordnete Andreas Mattner. Der Senat rechtfertigt seine Trödelei damit, daß die Kulturbehörde das „Unterschutzstellungsverfahren Süllberg“ und die Verabschiedung des Bebauungsplans Blankenese 3 ursprünglich zeitgleich über die Bühne bringen wollte. Was bekanntlich nicht klappte. Vorgesehen sei jetzt, das abschließende Votum des Denkmalrats in dessen Sitzung im November einzuholen.
Heike Haarhoff
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