: Abschiebung verzögert sich
Die Abschiebung straffällig gewordener Vietnamesen verzögert sich. Obwohl Vietnam schon vor dem Inkrafttreten des Rückführungsabkommens straffällig gewordene Vietnamesen aufnehmen wollte, wurde bisher niemand abgeschoben, bestätigte Innenstaatssekretär Kuno Böse gestern. Als Ursache nannte er das lange Prüfungsverfahren in Vietnam. Der Vertrag trat gestern in Kraft. Laut dem von Bonn und Hanoi vor zwei Monaten unterzeichneten Vertrag sollen bis zum Jahr 2000 bundesweit rund 40.000 illegal in Deutschland lebende Vietnamesen zurück in ihre Heimat gebracht werden. Allein in diesem Jahr ist eine Quote von 2.500 vorgesehen. Im Gegenzug sicherte Bonn finanzielle Mittel zu. Legal in Deutschland lebende Vietnamesen sind nicht betroffen. Die Innenverwaltung hofft, daß durch die Abschiebungen der illegale Zigarettenhandel zurückgeht. Dadurch entstehen nach Angaben des Zolls jährlich Steuerausfälle in Höhe von rund einer Milliarde Mark.dpa
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen