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Cali-Finanzchef stellt sich in den USA

■ Präsident Samper durch Mafiosi schwer belastet

Bogotá (AFP/taz) – Der mutmaßliche Finanzchef des kolumbianischen Drogenkartells von Cali, Guillermo Pallomari, hat sich in den USA freiwillig gestellt. Sein Material könnte ausreichen, um den kolumbianischen Präsidenten Ernesto Samper zu stürzen. Samper steht im Verdacht, seinen Wahlkampf mit Zuwendungen von umgerechnet 8,8 Millionen Mark finanziert zu haben, die von dem Drogenkartell kamen. Der Präsident gibt jedoch an, er habe davon nichts gewußt.

Aus einer Quelle der US-Justiz verlautete, der Überläufer sei in den USA von zwei kolumbianischen Staatsanwälten vernommen worden und seine Aussagen seien ungünstig für Samper und Mitglieder des kolumbianischen Kongresses. Nicholas Burns, Sprecher des US-Außenministeriums, wollte sich nicht über eventuelle Absprachen bezüglich Pallomaris zwischen den Regierungen in Washington und Bogotá äußern. Wenn es sich bewahrheiten sollte, daß Sampers Wahlkampf vom Cali-Kartell finanziert wurde, wäre US-Präsident Bill Clinton aufgrund eines 1992 vom Kongreß in Washington gefaßten Beschlusses gezwungen, die Hilfe für Kolumbien zu kürzen.

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