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Rechte Schweiz gegen linke Schweiz

■ Straßenschlacht bei einer Demo gegen die EU in Zürich

Zürich (AFP) – Am Rande einer Kundgebung rechtsgerichteter Politiker gegen die Europäische Union (EU) haben sich Hunderte linker Gegendemonstranten, Neonazis und die Polizei am Samstag in Zürich Straßenschlachten geliefert. Knapp 400 Jugendliche aus der autonomen Szene durchbrachen nach Angaben der Behörden die Polizeisperren und gingen auf die etwa 8.000 Demonstranten los. Sie warfen dabei Pflastersteine und steckten Autos in Brand. Die Polizei setzte Wasserwerfer, Gummigeschosse und Tränengas ein. Die Autonomen gerieten auch mit einer Gruppe Neonazis aneinander.

Zu der Demonstration gegen einen möglichen EU-Beitritt der Schweiz hatte der populistische Nationalrat der Schweizerischen Volkspartei (SVP), Christoph Blocher, aufgerufen. Nach einem folkloristischen Umzug versammelten sich über 8.000 Menschen im Zentrum, um Blochers Forderung nach Erhalt der Schweizer Eigenständigkeit zu unterstützen. Kurz nach der Kundgebung kamen dann rund 12.000 Menschen zu einer von den Sozialisten organisierten Gegendemonstration für „eine offene und tolerante Schweiz“ zusammen. Der mögliche Eintritt in die Union ist eines der am heftigsten diskutierten politischen Themen in der Schweiz. 1992 hatten sich die Schweizer in einem Referendum gegen den Beitritt in den Europäischen Wirtschaftsraum ausgesprochen (EGW).

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