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Unterm Strich

Eine Ausstellung von mehr als 300 Bildern aus der seit dem Zweiten Weltkrieg in der Sowjetunion verschollenen niederländischen Sammlung Koenigs ist am Montag in Moskau offiziell eröffnet worden. Damit präsentiert das Puschkin-Museum die dritte Schau mit Kunstwerken, die Ende des Krieges aus Deutschland in die Sowjetunion gebracht wurde. Unter dem Titel „Fünf Jahrhunderte europäische Zeichnung“ sind bis zum Januar 307 Zeichnungen und zwei Radierungen zu sehen, darunter Werke von Dürer, Cranach, Tintoretto, Veronese, Rubens und Rembrandt. Die Kollektion Frans Koenigs galt nach dem Krieg als verschollen. Erst zu Beginn der neunziger Jahre gaben Moskauer Museumsleute die Geheimhaltung auf. Koenigs hatte von 1921 bis 1931 mehr als 2.600 Zeichnungen europäischer Meister gesammelt. 1941 wurden 526 Werke an Hans Posse, den Direktor der Dresdener Galerie, verkauft. Während des Krieges wurden die Zeichnungen in verschiedenen Depots versteckt. Danach gelangten 309 Werke ins Puschkin- Museum. Das Schicksal der übrigen an Deutschland verkauften Bilder ist unbekannt. Rußland weigert sich nach wie vor, die erbeutete Kunst an ihre früheren Besitzer zurückzugeben. Die niederländische Regierung hatte bereits in der vergangenen Woche ihren Anspruch auf den jetzt in Moskau ausgestellten Teil der Sammlung Koenigs erneuert. Nach ihrer Auffassung war der Verkauf an Deutschland illegal.

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