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Anschlag auf mazedonischen Präsidenten

■ Gligorov verletzt / Ferngezündete Autobombe in Skopje / Fahrer tot

Skopje/Athen (AP) – Bei einem Anschlag vermutlich nationalistischer Extremisten ist der mazedonische Präsident Kiro Gligorov gestern in Skopje verletzt worden. Nach offiziellen Angaben waren die Verletzungen nur leicht; sein Büro teilte jedoch mit, er müsse wegen einer schweren Augenverletzung operiert werden. Zwei Verdächtige wurden festgenommen, die die ferngezündete Autobombe ausgelöst haben sollen. Der Fahrer Gligorovs starb durch die Detonation; drei Fußgänger wurden verwundet, einer davon lebensgefährlich.

Die griechische Regierung, die gegen Mazedonien eine Handels- und Wirtschaftsblockade verhängt hatte, verurteilte den Anschlag. Bundesaußenminister Klaus Kinkel sprach in Budapest von einem feigen Anschlag. Gligorov habe in den vergangenen Monaten viel für die Versöhnung innerhalb und außerhalb Mazedoniens erreicht. Der mazedonische Präsident hatte am Montag bei einem Blitzbesuch in Belgrad Normalisierungsgespräche mit dem serbischen Präsidenten Slobodan Milosević geführt. Sein Besuch war der erste in Belgrad seit der Unabhängigkeitserklärung von 1991. Gligorov hatte erklärt, er erwarte möglicherweise schon im November eine Anerkennung seines Landes durch Belgrad. Vorangegangen war eine vom US-Jugoslawienvermittler Richard Holbrooke vermittelte Annäherung zwischen Skopje und Athen.

Gligorov wollte Belgrad offenbar dazu bewegen, seine guten Beziehungen zu Athen zu nutzen, um die Griechen auf die Akzeptierung des geplanten neuen Staatsnamens festzulegen. Griechenland hatte für seinen nördlichen Nachbarn jeden Namen abgelehnt, in dem das Wort „Mazedonien“ vorkommt.

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