: Stadtteilarbeit in Riga
■ Erfahrungsaustausch Riga/Bremen
Städtepartnerschaft einmal anders: drei Tage lang haben sich die MitarbeiterInnen des ersten Rigaer Stadtteilzentrum „Arcadia“ in der bremischen Szene alternativer Projekte umgeschaut. Das Umwelt- und Kulturzentrum „Arcadia“, vor zehn Jahren von der lettischen Künstlerin Ingrida Indane gegründet, wird seit drei Jahren von der grünen Stiftung „Buntstift“ finanziell unterstützt.
Der Stiftung ist es auch zu verdanken, daß die elf überwiegend jungen Leute aus Riga zu einem einwöchigen Seminar zum Thema „Selbsthilfe“ ins Lidice Haus nach Bremen eingeladen worden sind. Sie wollten Stadtteilprojekte kennenlernen, und Gelegenheit dazu bekamen sie reichlich. Neben dem Lichthaus und Kulturladen im Stadtteil Gröplingen standen das Projekt „Anders wohnen“ im Stadteil Neustadt und die „Bremer Kommune“ im Ostertorviertel auf dem Programm. „Sind die Erfahrungen dieser Initiativen hinsichtlich Finanzierung, Organisation und Selbstverwaltung übertragbar auf lettische Verhältnisse, das war die entscheidende Frage für die MitarbeiterInnen von Arcadia“, erläuterte Albert Caspari vom „Infobalt“. Die erste Erkenntnis von Agris Vilms aus Riga: „Egal, wie reich das Land ist, diese Projekte haben wohl immer um ihre Existenz zu kämpfen...“
Ironischerweise sind die Besuche in eine Zeit gefallen, in der durch die jüngsten Sparpläne bremischen Selbsthilfeinitiativen und Kulturprojekten nur wenig Gutes zu berichten haben. Allerdings seien Fragen der Finazierung ohnehin schwerlich auf Rigaer Verhältnisse zu übertragen, so Agris Einschätzung. Das gelte auch für den rechtlichen Rahmen. Viel entscheidender seien die menschlichen Erfahrungen gewesen, die sie in stundenlangen, sehr offenen und sehr intensiven Gesprächen mit Projektmitgliedern machen konnten. Bewundernswert sei die Ausdauer und die Zielstrebigkeit, mit der die Leute hier an der Sache dran bleiben würden – diese Erkenntnis ist mit Sicherheit übertragbar. sal
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