Explosion im Stahlwerk

■ Kohlenmonoxydwolke über Kosice und Velka Ida in der Slowakei: 13 Tote

Berlin (AFP/taz) – Durch eine Explosion in einem Stahlwerk in der Slowakei sind 13 Menschen getötet und 244 verletzt worden. Hätte der Betreiber die Bevölkerung früher gewarnt, hätte es weniger Verletzte gegeben.

Bereits am Freitag morgen war eine Gasleitung explodiert, die einen Hochofen des Stahlwerks Vychodoslovenske Zeleziarne versorgte. Dadurch trat Kohlenmonoxid aus, das sich als Wolke sammelte. Die Geschäftsführung ging jedoch zunächst von einer „normalen Panne“ aus, so ein Vertreter des Krisenstabs. Die Bevölkerung von Kosice wurde daher am Freitag nicht gewarnt, obwohl es Nachfragen wegen des weithin zu hörenden Explosionsknalls gegeben habe. Kosice ist die größte Stadt in der Ostslowakei und liegt rund 150 Kilometer östlich von Bratislava (Preßburg).

Nach Informationen des slowakischen Fernsehens wurde die explodierte Leitung auch nicht direkt repariert. 2.500 Einwohner der Ortschaft Velka Ida, südlich von Kosice, wurden inzwischen vorsichtshalber evakuiert. Die Prager Nachrichtenagentur CTK berichtete, auch Teile der Stadt Kaschau seien evakuiert worden. Am Wochenende befanden sich nach Angaben von Innenminister Ludovit Hudek noch 109 Verletzte im Krankenhaus. 38 seien Schwerverletzte, so die Agentur TASR.

In Saca nahe Kosice wurde ein Zentrum zur Koordination der medizinischen Hilfe eingerichtet, dem Ministerpräsident Vladimir Mečiar volle Unterstützung zusicherte. Rund 200 Arbeiter des Stahlwerkes hielten nach Angaben des Krisenstabs den Betrieb zusammen mit dem Katastrophenschutz und Chemikern der Armee aufrecht. arns