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Betr.: "Das Piano"

So ein stolzer Tod, so ein schöner Moment, bevor die schmale Handfessel, mit der Ada „spricht“, fallen wird, so ein irritierender Film. Verunsichert wirken vor allem die Männer, geschwächte Opfer ihres Handelns, das zuerst aus Handel besteht: Stewart, der Neuseeländer, ließ sich aus Schottland eine Frau kommen. Doch mit der als Fluchtpunkt aus seinem von garstigen weiblichen Verwandten umstellten Kolonialistendasein gedachten Ada handelt er sich einmal deren vorlautes Gör ein und dann: das Piano. Sprachmittel der vermeintlich Stummen. Auch der Preis, der Stewarts Nachbarn Baines aus seiner Transaktion um Ada und ihr Klavier erwächst, erweist sich als unkalkulierbar. Fünf schwarze Tasten gegen ein abgelegtes Kleidungsstück von ihr, das heißt: Halbtöne gegen Liebe. Liebe? Vielleicht. Gefühle schaffen sich in Jane Campions perfekt ausgeleuchtetem Urwald Raum zwischen all den Handelsoperationen. Immer mehr. Still baut es sich auf: In dem geschwächten Kolonisten als Keim des schmerzhaften Amoklaufs, in dem maskierten Kolonisierte als Anstoß zur Geschäfts- Aufgabe: alles gegen eine Berührung. („Das Piano“, 20.15 Uhr, ARD) Foto: ARD

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