: Warenhaus mit S-Bahn-Anschluß
■ Trigon mit neuer Planung für Kaufhaus Schönhauser Allee
Die Trigon Wohn- und Geschäftsbau Gesellschaft plant, mit einem neuen Konzept das drei Jahre alte Kaufhausprojekt an der Schönhauser Allee wiederzubeleben. Statt des vorgesehenen Warenhauses ist nun eine rund 500 Millionen Mark teure Passage mit Geschäften und Büros vorgesehen. Unter dem Signet „Arkaden“ sollen sich nach den Plänen der Düsseldorfer Architekten Rohde, Kellermann, Wawrowsky und Partner (RKW) die Verkaufsflächen hinter einem Platz an der Schönhauser Allee bis in das rückwärtige Quartier zur Greifenhagener Straße hinziehen.
Ein Grund für die jetzige Realisierungschance des sich seit 1992 hinschleppenden „Pilotprojekts“ von Trigon in Prenzlauer Berg ist nach Ansicht der Baugesellschaft die Überbauung der Gleise, wodurch mehr Büro- und Einkaufsbereiche entstehen werden. Zugleich sei ein neuer Mitinvestor, die ECE, gefunden worden, nachdem der anvisierte Mieter Kaufhof abgesprungen war. Die Geschäfte und Läden sollen auf einer Fläche von rund 50.000 Quadratmetern Raum finden.
Matthias Klipp, Baustadtrat in Prenzlauer Berg, sagte, daß Trigon noch keinen Bauantrag gestellt habe. Vielmehr handle es sich bei dem Entwurf erst „um eine „Planungsidee“, über die aber zwischen Bauherr und Bezirk in großen Teilen Einvernehmen bestehe. Notwendig sei jetzt, so Klipp, daß die Pläne überarbeitet, im Bezirksamt ausgelegt und öffentlich diskutiert würden. Außerdem müßten Abstimmungen mit der Denkmalpflege stattfinden. Es komme darauf an, nachdem sich der Bezirk für ein Kaufhaus an dieser Stelle entschieden habe, der Planung „städtebaulich den letzten Schliff“ zu geben.
Klipp erinnerte daran, daß seit 1992 für das Warenhaus ein Bauvorbescheid vorliege. Die Planung habe sich hauptsächlich dadurch verzögert, daß Trigon mit zahlreichen Schwierigkeiten und Ansprüchen – von Altlasten über Restitutionsbegehren und den Denkmalschutz bis zu Abrißgenehmigungen – nicht zurechtkam. Der Abriß von zwei Wohnbauten an der Greifenhagener Straße, die der Erschließung im Wege stehen, ist indessen beschlossene Sache. Trigon ist verpflichtet, ausreichend Ersatzwohnungen zur Verfügung zu stellen. Rolf Lautenschläger
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