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KommentarZubeißen

■ Ein Testfall für den Senat

In diesen Zeiten wünscht man sich einen Rechnungshof, der nicht nur Zähne zeigt, sondern auch mal zubeißt. Da haben Bremens oberste BuchprüferInnen die Senatsbarkasse an den Haken genommen und einen ziemlich vernünftigen Vorschlag ausgebrütet: Das Schiffchen rentiert sich nicht, das Schiffchen sollte lieber verkauft werden, wenn der Senat mal eins braucht, kann er eins chartern. Ziemlich bestechend, aber offenbar nicht bestechend genug. Da debattiert die Stadt mittlerweile täglich die neuesten Spargrausamkeiten – und die Hafenlobby und der Senat bilden eine Menschenkette um die kritisierte Senatsbarkasse, daß die nicht untergehen möge.

Soll niemand behaupten, die paar hunderttausend Mark würden die Sparorgie wesentlich abmildern, finanziell betrachtet sind das Peanuts. Soll niemand sagen, Bremen soll die Eigenwerbung einstellen. Aber: Die Barkasse ist ein Symbol. Eines dafür, daß sich das Land ein fragwürdiges Luxusgeschäft leistet, das nur Miese einbringt, während an andere Stelle lebenswichtige Leistungen eingestampft werden. Taucht die Barkasse in der Giftliste auf? Ach was! Und zweitens ein Symbol für die Innovationsfähigkeit einer Landesregierung. Bitte sehr, da wäre ein Objekt, bei dem sich die Privatisierung lohnt.

Bleibt nochmal die Aufforderung an den Rechnungshof: Zubeißen, jetzt! Jochen Grabler

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