Unterm Strich

Trauer über den Tod von Gilles Deleuze prägt derzeit das Bild der Redaktion. Da fallen die täglichen Meldungen hinten ab, werden schal und allzu vergänglich. Andererseits zeugt das Vorbeirauschende, die gehäufte Kleinheit mancher Ereignisse von jener Rhizomatik, die Deleuze auch am Herzen lag. Aus diesem Anlaß: Vermischtes.

In Frankfurt am Main hat die Deutsche Umweltstiftung einen mit 5.000 Mark dotierten Buchpreis zum Thema „Lesen für die Umwelt“ vergeben. Der Preis ging an Klaus Lanz, Hamburg, für „Das Greenpeacebuch vom Wasser“, das im Naturbuch/Weltbild- Verlag, Augsburg, erschienen ist. In der Begründung heißt es: „Die besondere Stärke des Buches liegt darin, daß der Autor bei dem Leser von Anfang an Interesse weckt und ihn in den einzelnen Kapiteln immer wieder bei seinen Alltagserfahrungen ,abholt‘, um dann die ganze Komplexität des jeweiligen Aspektes im nationalen wie internationalen Zusammenhang aufzufächern“.

Mit zwei Orchestern und insgesamt 150 Musikern ist am Sonntag abend in Peking die „Ost-West-Symphonie“ des Schweizer Komponisten Heinrich Schweizer uraufgeführt worden. Unter dem chinesischen Dirigenten Bian Zushan versucht die Symphonie eine kulturelle Interaktion zwischen China und dem Westen. Er habe bei seinem Werk „viel kontrapunktisch gearbeitet“, sagte Schweizer, der lange in Hongkong gelebt und eine enge Beziehung zur chinesischen Musik entwickelt hat. Konzerte in Zürich, London und in Deutschland, möglicherweise in Berlin, seien geplant. Nachdem in Peking das chinesische Rundfunkorchester zusammen mit dem Zentralen Ballett Symphonie Orchester aufgetreten waren, solle dann aber ein europäisches Orchester für den westlichen Part gewählt werden.

Beim Festival für Amateurfilmer ist am Sonntag in Bad Liebenstein (Wartburgkreis) der Italiener Günther Haller als Sieger hervorgegangen. Der aus Lana in Südtirol stammende Hobbyfilmer hatte sich in seinem vierzehnminütigen Streifen „Gelobtes Land“ mit der Problematik der Saisonarbeiter in seiner Heimat auseinandergesetzt. Zur Obsternte versuchen alljährlich Tausende Osteuropäer ihren Lebensunterhalt etwas aufzubessern und nehmen dabei größte Strapazen auf sich. Der Hauptpreis, ein aus Metall stilisierter „Bergkristall“, war mit 1.000 Mark dotiert.