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Einigung über Bosnien-Truppe

■ Russischer Stellvertreter des Nato-Kommandanten soll das russische Militärkontingent befehligen

Berlin (taz) – Die USA und Rußland haben sich am Mittwoch bei einem Treffen der Verteidigungsminister Perry und Gratschow offenbar grundsätzlich über eine Form der russischen Beteiligung an der multinationalen Friedensstreitmacht für Bosnien geeinigt. Der russische Verteidigungsminister Pawel Gratschow teilte vor der Presse mit, Rußland werde mit Leontij Schewtsow einen stellvertretenden Kommandeur der Nato-Truppe stellen, der dem russischen Kontingent Befehle erteilen werde. Leiter der Friedenstruppe ist der Nato-Oberbefehlshaber Europa, US-General George Joulwan. Perry sagte, die Einigung erhalte die Einheit des Oberbefehls, unterstelle die russischen Soldaten zugleich aber nicht direkt dem Nato-Kommando. Gratschow hatte dieses Modell in der letzten Woche vorgeschlagen. Er erklärte gestern, die jetzige Regelung erfülle alle russischen Forderungen. Die Frage der politischen Kontrolle über die Nato-Operation in Bosnien müsse allerdings noch ausgearbeitet werden, sagten beide Minister.

Auch bei der Bosnien-Konferenz in Dayton könnten sich die drei Konfliktparteien noch in dieser Woche auf ein Abkommen einigen. Dies sagte der Regierungschef von Montenegro, Milo Djukanović, nach Angaben der Washington Post vom Mittwoch. Djukanović berief sich dabei auf ein Telefonat mit Montenegros Präsident Momir Bulatović, einem Mitglied der serbischen Delegation. Der montenegrinische Politiker widersprach Berichten, wonach die Forderung der USA nach einer Entmachtung von Serbenführer Radovan Karadžić und Armeechef Ratko Mladić in einem künftigen Bosnien ein erfolgreiches Ende der Verhandlungen verhindere. Das größte Problem sei weiter die Gebietsaufteilung zwischen den bosnischen Serben sowie den Muslimen und Kroaten. Siehe auch Seite 8

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