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Lokalkoloratur

Was ham wir damals gelacht, als sich die gesetztere Verwandtschaft über Ekel-Alfred Tetzlaff echauffierte! So kurz und kalt wie der seine Else als „dusselige Kuh“ anfuhr! Heimste Heinz Schubert als 70er-Jahre-BRD-Spießer auch größten Ruhm ein, so war–s dem Künstler nur eine Rolle unter vielen. Ob im Großen Bellheim oder als Kleinkrimineller im Duett mit Harald Juhnke – in der säuberlichen Fernsehlandschaft sind Schuberts Fach die Merkwürdigen. Daß der 1,57-Meter-Mann auf der Bühne groß wirkt, erkannte bereits Bert Brecht, der ihn 1950 ans Berliner Ensemble holte. 1961 wechselte Schubert an die Münchner Kammerspiele, und Hamburg gewann er während seiner langjährigen Engagements am Schauspielhaus. Für Erregung öffentlicher Erregung sorgte 1988 das Helnwein-Plakat zu Zadeks Lulu-Inszenierung. Schubert, der darin den Schigolch gab, war auf dem Plakat als Zwerg zu sehen, der die langen nackten Beine einer Frau hinaufblickt bis zum Gekräusel dazwischen. Warum nun an all diese bewegten Zeiten erinnert wird? Morgen feiert der Quiddje mit dem melancholischen Blick seinen 70. Geburtstag, da wünschen wir ihm alles Gute und uns, daß er sich noch oft auf Bühne und Bildschirm zeigt. jkn

Lesen gegen das Patriarchat

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