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Lubbers ausgeknockt

■ Es fehlt an einer klaren Perspektive für die Nato

Sollte der Umgang mit dem Generalsekretariat der Nato symptomatisch für den Zustand des gesamten Vereins sein, steht in Bosnien ein wahrhaft beängstigender Einsatz bevor. Aber nein! beruhigen uns die Experten, die militärischen Strukturen des größten Militärbündnisses der Welt sind völlig intakt. Nur an einer Kleinigkeit, der politischen Führung, scheint es zu hapern. Die Nominierung von Lubbers gegen den Dänen Ellemann-Jensen – angeblich ohne Absprache mit den USA – geriet zu einem Bravourstück der EU- Außenpolitik. Die Niederländer wurden verprellt. Und ob Ellemann-Jensen nun alle Mitgliedsländer hinter sich bringen kann, ist auch nicht sicher.

Der Postenschacher ist vor allem Resultat mangelhafter Auseinandersetzung um die politische Perspektive des Bündnisses. Gäbe es Klarheit über die Rolle der Nato in einem künftigen europäischen Sicherheitskonzept, so könnte man sich seinen Generalsekretär nach den anstehenden Aufgaben aussuchen. So aber herrschen andere Maßstäbe. Der Däne hat über die Atomwaffenversuche gemault, der Holländer die deutsche Vereinigung nicht enthusiastisch genug begrüßt. Wahrscheinlich gibt es noch eine ganze Latte solch ausschlaggebender Kriterien. Schlechte Aussichten für die europäische Sicherheitspolitik! Jürgen Gottschlich

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