: Nur fünf Minuten
■ Prozeß gegen Politbüro der SED wurde vertagt
Berlin (taz) – Zum Prozeßauftakt gegen den letzten DDR-Staats- und Parteichef Egon Krenz und fünf weitere ehemalige Politbüromitglieder vor dem Berliner Landgericht haben die Rechtsanwälte von Krenz und Günter Schabowski Befangenheitsanträge gestellt. Die Anwälte werfen der 27. Großen Strafkammer vor, die Anklageschrift nachträglich verschärft und sich dadurch bereits auf ein Urteil festgelegt zu haben. Unzulässigerweise sei das Gericht davon ausgegangen, daß die Angeklagten für das Grenzregime der DDR verantwortlich gewesen waren. Die früheren SED-Politiker stehen wegen Totschlags vor Gericht, sie sollen die Schüsse an der innerdeutschen Grenze „veranlaßt“ haben. Die Verhandlung wurde bereits nach fünf Minuten vertagt. Seite 4
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