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50 Jahre danach

■ Bonn lehnt griechische Forderung nach Weltkriegs-Reparationen ab

Bonn/Athen (AFP) – Griechenland wird von Deutschland keine Reparationszahlungen für die Schäden erhalten, die Deutsche im Zweiten Weltkrieg anrichteten. 50 Jahre nach dem Ende des Krieges und nach jahrzehntelanger enger Zusammenarbeit zwischen Bonn und Athen habe die Reparationsfrage ihre Berechtigung verloren, erklärte Außenamts-Staatssekretär Peter Hartmann am Dienstag bei einem Treffen mit dem griechischen Botschafter Ioannis Bourloyannis-Tsangaridis. Der Botschafter übergab Hartmann eine sogenannte Verbalnote, in der die Athener Regierung Gespräche über entsprechende Entschädigungsforderungen vorschlägt. Schon am Montag hatte der griechische Ministerpräsident Andreas Papandreou in Athen erklärt, seine Regierung werde von Deutschland offiziell Entschädigungen einfordern.

Hartmann unterstrich das Interesse der Bundesregierung an guten Beziehungen zu Griechenland. Diese Zusammenarbeit müsse aber „zukunftsorientiert“ sein. Eine Sprecherin des Auswärtigen Amtes hatte zuvor erklärt, Bonn sei sich des großen Leids und der großen Schäden bewußt, die in Griechenland von den nationalsozialistischen Besatzern verschuldet worden seien. Dennoch habe sich nach 1945 ein völlig neues Verhältnis zwischen Griechenland und Deutschland entwickelt.

In der Antwort auf eine Anfrage der PDS betonte die Bundesregierung zur Entschädigungsfrage, Deutschland habe aufgrund eines Vertrages vom 18. März 1960 über „Leistungen zugunsten griechischer Staatsangehöriger, die von nationalsozialistischen Verfolgungsmaßnahmen betroffen worden sind“, an Griechenland 115 Millionen Mark gezahlt. In den vergangenen Monaten hatte es in griechischen Verwaltungsbezirken eine Welle von Klagen auf Entschädigung gegeben, nachdem die Behörden Betroffene aufgefordert hatten, juristische Schritte einzuleiten. Derzeit liegen mehr als 44.000 Fälle bei den Gerichten.

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