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Wilde Jagd mit Hubschraubern und Schlingfallen

■ Es gibt zu wenig Elche und Karibus, schuld sind die Wölfe – sagt die Regierung

Berlin (taz) – Die Tierschutzorganisation Vier Pfoten hat gegen ein Programm zur Wolfsjagd in Kanada protestiert. In einem offenen Brief an den kanadischen Botschafter in Bonn, Paul Heinbecker, fordern sie das Ende der Jagd, mit der in der nordwestlichen Provinz Yukon 600 Wölfe erlegt werden sollen.

„Nach unseren Informationen werden die Wölfe von Hubschraubern abgeschossen und mit Schlingfallen gefangen, um die Anzahl der Elche zu erhöhen“, heißt es in dem Brief. Die Begründung der Regierung sei, daß die Wölfe eine Bedrohung für den Bestand der Elche und Karibus darstellen. „In Wirklichkeit ist der Elch- und Karibubestand durch europäische Trophäenjäger, von denen die Mehrheit aus Deutschland kommt, dramatisch überjagt“, so die kanadische Organisation Friends of the Wolf. Die Naturschützer aus der Pazifik-Stadt Vancouver setzen sich vor Ort für die Rudeltiere ein. Die Wölfe dagegen stellen den gesunden, langfristigen Fortbestand der Bestände sicher, in dem sie die kranken und schwachen Tiere aus den Herden nehmen.

Durch das Massakrieren von Hunderten von Timber-Wölfen, der Mehrheit der Population in Yukon, versuche die Regierung die Erholung der Trophäenträger wie Elche und Karibus dramatisch zu beschleunigen, schreibt Vier Pfoten. Die Trophäenjagd sei einer der wichtigsten „Industriezweige“, und der Wolf habe unter der Gier einer Handvoll von Jagdführern zu leiden. Nordkanada entwickelt sich laut Vier Pfoten immer mehr zu einem Großwild-Safari-Park, „weit entfernt von dem eigentlichen Bild der Deutschen, nämlich das eines intakten, ökologischen Paradieses“.

Die Tierschützer fordern, daß die kanadische Regierung das Jagdprogramm beendet und sich für eine ökologische und humane Form des Tourismus einsetzt. Wenn sie um Touristen aus dem Ausland wirbt, sollten diese höchstens mit der Kamera schießen. Die kanadische Botschaft war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.

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