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Vierradantrieb reichte nicht

■ Alster-Hockey gegen Gladbach: Alster spielt sich an die Spitze/ Abwehr paradierte konsequent / Gladbacher Ecken taugten wenig

Der Gladbacher HTC nimmt seinen Werbeauftrag ernst. Für Landrover auf der Trikotbrust ackerten die Rheinländer den gelben Hockeyball am Sonntagmorgen mit viel Urgewalt und britischem Kick and Rush ein ums andere Mal vors Tor des gastgebenden Clubs an der Alster.

Doch dort war dann oft der nötige Schwung verloren, die Kunststoffkugel ging zu selten den Weg vorbei an Alster-Tormann Matthias Ahrens. „Die Abwehr hat gut gespielt, da kann man auch gut halten“, gab sich dieser im nachhinein bescheiden. Vor allem fielen die Schwierigkeiten des Spitzenteams aus Gladbach mit den ihnen zugesprochenen kurzen Ecken auf: Sechs solche Trffer-Gelegenheiten ließen die Spieler in Schwarz in der ersten Spielhälfte aus.

Für Ahrens kein Rätsel: „Nach drei Ecken hintereinander hatten wir ein Gefühl für ihre Variationen entwickelt.“ Dabei sah es auf der anderen Seite nicht viel anders aus. Auch die Alsteraner kamen nicht so recht in die Gänge, obwohl ihr Thorsten Rommel der einzige Bartträger, Mannschaftskapitän und Schütze zum 1:0 in der Halle war. Zur Pause hieß es trotzdem nur 3:2.

Für beide Teams war das Match keine Allerwelts-Begegnung: Der Alster-Club spielte sogar um die Tabellenführung. Am Vortage hatte man die Neusser programmgemäß abgezogen. Bemerkenswert allerdings die Sonnabend-Niederlage der bis dahin erstplazierten Gladbacher, für die es gestern also um die Wochenendehre ging.

Die zweite Halbzeit brachte ein ähnliches Bild: Alster zeigte sich als Crew von Feinmotorikern, die sich die Gladbacher Geländemaschinisten vom Leibe zu halten wußten. Aber auch jetzt brachten die Roten von der Alster es nicht zu einer beruhigenden Führung. In den letzten 15 Minuten wurde das Spiel deutlich hektischer: Plötzlich brachte ein Siebenmeter Gladbach den Ausgleich: 5:5. Alster kombinierte und schaffte schnell das 7:5, der Gast aus dem Rheinland rotierte und konnte nachlegen, so daß drei Minuten vor Spielende der überragende Torhüter Matthias Ahrens ran mußte, das böse Ende abzuwenden: Durch seine Siebenmeter-Parade beim Stand von 8:6 ließ der Gladbacher Treffer in der vorletzten Spielminute seinen Sponsor auch nicht mehr glücklich werden.

Stefan Kreft

Die Ergebnisse vom Wochenende: HTHC - Gladbach 13:11, Alster - Neuss 13:6 (beide Sbd.). Alster - Gladbach 8:7, HTHC - Neuss 8:3 (beide So.).

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