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Wider den Flugverkehr

■ Auf eine Baustelle des Frankfurter Flughafens wurde ein Anschlag verübt

Frankfurt (AP) – Unbekannte haben in der Nacht zum Montag einen Brandanschlag auf die Baustelle für das neue Frachtzentrum des Frankfurter Flughafens verübt. Wie die Polizei gestern mittag mitteilte, fehlte von den Tätern zunächst noch jede Spur, doch würden sie im „linksextremen Umfeld“ vermutet. Nach Angaben der Flughafen AG werden sich die Bauarbeiten für die Cargo-City- Süd nicht nennenswert verzögern. Die Polizei schätzte den entstandenen Sachschaden auf etwa 500.000 Mark.

Den Polizeiangaben zufolge durchschnitten die Täter gegen 23.40 Uhr an zwei Stellen den Drahtzaun und drangen auf das Gelände vor. Dort setzten sie einen baggerähnlichen Radlader in Brand, der den Angaben zufolge völlig ausbrannte. Das Feuer im Motorraum eines Baggers konnte die Flughafenfeuerwehr rechtzeitig löschen. Ein zweiter Bagger blieb unbeschädigt, doch sei auch dieser mit einem Brandbeschleuniger überschüttet gewesen, hieß es.

Vermutlich seien die Täter von einer Funkstreife, die den Brand bemerkt hatte, gestört worden. Ein Polizeisprecher erklärte, die Urheber des Anschlags hätten offenbar das Baustellengelände für die sogenannte Cargo-City-Süd genau gekannt. Wahrscheinlich seien sie danach durch den Wald geflüchtet. Bis zum Nachmittag verlief die Fahndung den Angaben zufolge erfolglos. Auch sei bislang kein Bekennerschreiben bei der Polizei eingetroffen.

Nach Angaben der Flughafen AG werden sich die Bauarbeiten für das Frachtzentrum nicht verzögern. Die mit dem Bau beauftragten Unternehmen könnten die beschädigten Maschinen schnell ersetzen, sagte Flughafensprecher Klaus Busch. Die Arbeiten direkt am Tatort würden sich maximal um zwei Tage verzögern, aber bei einem solch großen Projekt sei dies leicht wieder aufzuholen, sagte Busch. Cargo-City-Süd entsteht laut Busch auf einem knapp 80 Hektar großen Gelände und soll bis 1998 fertiggestellt sein.

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