: In den Krieg ziehen? Nein danke!
Mehr Verweigerung war nie: 155.000 junge Männer werden voraussichtlich bis Ende des Jahres den Dienst mit der Waffe verweigert haben. Der Bundesbeauftragte für den Zivildienst, Dieter Hackler, erwartet, daß damit sogar die bisherige Rekordzahl von Verweigerern übertroffen wird. Im Jahr des Golfkrieges (1991) nämlich hatten 151.000 junge Wehrpflichtige erklärt, daß sie nicht in die Bundeswehr eingezogen werden wollten.
Hackler selbst glaubt freilich nicht, daß die neue Verweigerungsfreude mit der Diskussion um den Nato-Einsatz der Bundeswehr in Bosnien zu tun hat: Äußere Einflüsse seien in diesem Jahr nicht entscheidend. Den Anstieg von 30.000 Neuverweigerern gegenüber dem vergangenen Jahr führt der Zivildienstbeauftragte auf die höhere Zahl von Musterungen zurück. Zudem sei ein neuer Tauglichkeitsgrad geschaffen worden. Wenn mehr junge Männer als tauglich gemustert werden, steige auch die absolute Zahl der Kriegsdienstverweigerer. Von einer Trendwende möchte Hacker daher auch nichts wissen.epd/mon
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen