: Arbeitsamt zieht düstere Bilanz
Beschäftigungsrückgang, Anstieg der Arbeitslosenzahlen und keine Aussicht auf Besserung im kommenden Jahr. Diese traurige Bilanz hat das Hamburger Arbeitsamt gestern für 1995 gezogen.
Nach Angaben des Arbeitsamtes nahmen sowohl die Arbeitslosenzahlen als auch die Zahl der verlorengegangenen Arbeitsplätze in der Hansestadt stärker zu als im altrepublikanischen Durchschnitt. Rund 78.000 Arbeitslose gab es demnach 1995 durchschnittlich in der Hansestadt, etwa 7000 mehr (plus 9,6 Prozent) als noch 1994. Die Arbeitslosenquote von 9,5 Prozent lag über dem Schnitt der alten Bundesländer (8,3 Prozent); der Anteil der Langzeitarbeitslosen ist von 30,2 Prozent (1994) auf 31,3 Prozent gestiegen. Rund die Hälfte der 24.800 Langzeitarbeitslosen ist älter als 50 Jahre. JedeR fünfte Arbeitslose in Hamburg ist AusländerIn.
Der Hamburger DGB-Vorsitzende Erhard Pumm forderte angesichts dieser „harten Realitäten“ eine Wende in der Beschäftigungspolitik. Notwendig seien beschäftigungsorientierte und sozialverträgliche Regelungen, die älteren Arbeitnehmern einen flexibleren Übergang vom Erwerbsleben in den Ruhestand eröffneten. lno
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