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„Leistung muß sich wieder lohnen“

■ Koalitionäre drängen Unis in die Wirtschaftlichkeit

Die Strukturpläne von Finanzsenator Elmar Pieroth (CDU) für Einsparungen im Wissenschaftsbereich sind größtenteils abgelehnt. Die Berliner Hochschulen bleiben unter Kuratorienaufsicht – also unter Aufsicht gesellschaftlicher Gruppen – und behalten ihre Finanzhoheit. Künftig sollen sie aber ihre Gelder nach Leistung verteilen. CDU und SPD einigten sich bei den Koalitionsgesprächen darauf, daß die Hochschulen ihre Finanzmittel nach Leistungskriterien vergeben müssen.

Der Fachbereich, der beispielsweise die meisten AbsolventInnen oder wissenschaftlichen Veröffentlichungen aufbieten kann, soll auch mit dem wärmsten Geldregen bedacht werden. Außerdem bleibt das größte Bauvorhaben: In Adlershof werden die Naturwissenschaften konzentriert.

Der Abbau von Studienplätzen, wie im Hochschulstrukturplan 1993 beschlossen, wurde von den Parteien bestätigt. Allerdings wurde eine Untergrenze definiert: 100.000 bezahlte Plätze will Berlin auch nach einer Länderfusion mit Brandenburg behalten. „Ein alter Hut“, so Kristina Zerges, Pressesprecherin der TU. „Nach Leistungskriterien wirtschaften wir schon lange, und Studentenzahlen haben sich noch nie nach bezahlten Studienplätzen gerichtet.“

Umstritten bleibt die Einrichtung einer katholischen Fakultät an der Humboldt-Universität. Während die CDU in Berlin Priester ausbilden will, wehrt sich die SPD gegen den Fachbereich. „Wir können doch keinen Lehrstuhl einrichten, der vom Papst bestimmt wird, und Berlin die Kosten tragen lassen“, begründet Bert Flemming, hochschulpolitischer Sprecher der SPD, die Ablehnung. Ein Knackpunkt im Hochschulbereich wurde von den Parteien aber noch gar nicht ausgehandelt: Die SPD besteht auf einer Ablehnung der Bafög-Reformpläne von Bundesbildungsminister Rüttgers. Über die Umstellung auf ein bankenfinanziertes Kreditmodell wird im Bundesrat noch entschieden. Barbara Junge

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