Die Literarische Woche

Dienstag: Im Rahmen der Vortragsreihe Rußland im Wandel spricht Kai Ehlers. Aus Geld Geld machen – das Mißverständnis vom Kapitalismus. Über die materiellen Grundlagen des gegenwärtigen Wertewandels nennt der in Hamburg lebende freie Publizist seinen Beitrag. Im Herbst letzten Jahres ist sein neuestes Buch erschienen, in dem er anhand einer Reise von der Wolga über Sibirien zum Altai und zurück die Situation im jetzigen Rußland darstellt und analysiert. Evangelische Akademie, Esplanade 15, 19 Uhr

Donnerstag: Frauenbilder – von der Antike bis zu heutiger Werbung gibt es sie, die Ideen, wie Frauen sind, was sie denken, fühlen, wollen. Bilder als Entwürfe von Männergedanken, als Schablonen, in die Frauen sich versuchen einzupassen. Unter dem Titel Im Delta zwischen Bein und Bauch lesen Regine Kress-Fricke und Charlotte Ueckert über moderne und historische Frauenbilder. Galerie der Gedok, Lange Reihe 75/Koppel 66, 20 Uhr

Freitag: Kunst gleich Natur minus x, diese Gleichung stellte Arno Holz Ende des letzten Jahrhunderts auf. Umgangssprache, Durchschnittsmenschen, Realismus waren seine Forderungen an die Literatur. Zusammen mit Johannes Schaf schrieb er die Erzählung Papa Hamlet. Vera Rosenbusch und Lutz Flörke lesen und sprechen bei Hamlet in der Gosse zudem noch Texte von Hauptmanns Fasching. Brakula, Bramfelder Chaussee 265, 20 Uhr

Sonntag: Angesichts unseres Jahrhunderts – Reden über Gewalt und Destruktivität – im Rahmen dieser Veranstaltungsreihe, die das Schauspielhaus gemeinsam mit dem Institut für Sozialforschung veranstaltet, liest Jorge Semprun. Der in Paris lebende spanische Schriftsteller schloß sich mit 18 Jahren der französischen Résistance an, wurde mit 20 von den Nationalsozialisten in das KZ Buchenwald deportiert und mit 41, nachdem er jahrelang den Widerstand gegen das Franco-Regime aus dem Ausland unter dem Namen Frederico Sánchez organisiert hatte, aus der Exil-KP ausgeschlossen. Jorge Sempruns neues Buch Frederico Sánchez verabschiedet sich ist im Herbst letzten Jahres auch in Deutschland erschienen. Dt. Schauspielhaus, 11 Uhr

Montag: Die Gruppe 47 ist wohl die bedeutsamste Autorenvereinigung der Nachkriegszeit, zu der Schriftsteller wie Günter Grass, Ingeborg Bachmann, Heinrich Böll, Martin Walser, Hans Werner Richter, Alfred Andersch und Nicolaus Sombart gehörten. Der Literaturkritiker Heinz Ludwig Arnold hält einen Rückblick auf die Gruppe. Evangelische Akademie, 19 Uhr

hs