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Aufgeschnappt

Mit einer Veranstaltungsreihe „Lebenswege“ will der Hamburger Ausländerbeauftragte Günter Apel (SPD) die Entwicklung Deutschlands vom Anwerberland zum Einwandererland dokumentieren, „Brücken über die verbreitete Sprachlosigkeit schlagen helfen“ und AusländerInnen als „Zeitzeugen“ zu Wort kommen lassen. Eine Podiumsdiskussion, unter anderem mit dem CDU-Bürgerschaftsabgeordneten Wolfgang Kramer und dem Leiter des Einwohnerzentralamts Ralph Bornhöft, bildete am Montag den Auftakt.

Ein Zuhörer äußerte Verständnis, daß in Zeiten eines „löchrigen sozialen Netzes“ Deutsche aggressiv reagierten, wenn ausländische Sozialhilfeempfänger höhere Leistungen erhalten als sie – „weil da noch ein Kind und noch ein Kind ist“.

Danach entspann sich folgender Dialog:

Kramer: Die multi-kulturelle Gesellschaft ist eine reine Oberschichtveranstaltung. Nur Leute wie ich können davon profitieren. Parteifreunde fragen mich manchmal nach den guten portugiesischen Putzfrauen.

Apel: Und – haben Sie welche?

Kramer: Nein, Portugiesinnen nicht. Aber Bosnierinnen. Allerdings wird Herr Bornhöft die wahrscheinlich auch bald abschieben.

Bornhöft: Moment mal!

Kramer: grinst. Apel: kichert. win

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