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Unterm Strich

Nachdem Harald Juhnke auf Pressekonferenzen glaubhaft versichert hat, demnächst in einem richtigen echten Hollywoodfilm mitzuwirken, hat auch das ZDF beschlossen, Harald nicht weiter als „untragbares Risiko“ zu handeln und jede weitere Zusammenarbeit strikt auszuschließen. Allerdings sollen sich die Showauftritte auf „wenige Drehtage beschränken“. Etwas länger muß Juhnke für den Pilotfilm der ZDF-Serie „Brix – eine Schwäche für Mord“ durchhalten, der im April in (Radunski, hergehört!) Berlin und New York gedreht wird. Zu alldem hinzu war Juhnke aber auch noch im Plattenstudio, wo er mit der Gruppe Extrabreit (warum nur geraten im Prinzip okaye Altstars wie Harald oder Hilde Knef immer in die Fänge dieser lederbehosten Ekelpakete, wenn sie mal was richtig Flottes machen wollen?) einen Song aufgenommen hat, aus dem er vor Journalisten zitierte: „Hoch am Abgrund wie gewohnt / wir tanzen auf dem Seil, mit Zigarre im Mund. / Die einen lecken Ärsche, die anderen zählen Geld, / noch andere trinken heimlich, das ist nicht unsere Welt.“

Eine besonders clevere Marketingidee hat sich der Tourismusverband Sachsen-Anhalt einfallen lassen. Wer immer schon wissen wollte, wie es bei Martin Luther auf dem Abendbrottisch ausgesehen hat, kann sich sechs Fotos zusenden lassen, die u.a. den Reformator mit seinem Freund Philipp Melanchthon bei Käse und Bier zeigen. Bedient werden sie von Frau Katharina. Ein weiteres Tableau zeigt ML beim Thesenanschlag. Wie der Tourismusverband am Mittwoch mitteilte, sind die Motive als Farbdias sowie als Schwarzweißfotos erhältlich.

Der Prix Moussinac der französischen Filmkritik für den besten ausländischen Filn geht zu gleichen Teilen an Ken Loach („Land and freedom“ und Theo Angelopoulos („Der Blick des Odysseus“).

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