piwik no script img

Greenpeace mit Kopf

■ Entwicklungshilfeexperte Gnärig wird neuer Chef der Umweltorganisation

Osnabrück (dpa) – Greenpeace-Deutschland hat einen neuen Chef. Gestern gab die Umweltschutzorganisation bekannt, daß Burkhard Gnärig ihr neuer Kopf ist. Sein ganzes bisheriges Berufsleben hat der 42jährige der Entwicklungshilfe gewidmet. Er spricht nicht nur fünf Sprachen – darunter melanesisches Pidgin von einem Inselgebiet im westlichen Pazifischen Ozean nordöstlich von Australien. Er hat auch einen Großteil seiner Ausbildung in Ländern der Dritten Welt verbracht.

Die vergangenen fünf Jahre verschrieb sich Gnärig als Chef der Menschenrechtsorganisation terre des hommes Deutschland (Osnabrück) der „Entwicklungspolitik im Norden“. Unter diesem Stichwort fordert der promovierte Germanist und Romanist ein Umdenken in den Industrieländern. Statt Almosen für die Armen soll Entwicklungspolitik nach seinen Vorstellungen einen globalen Interessenausgleich zum Ziel haben. Menschen in Industrienationen sollten auf materiellen Überfluß zugunsten der Dritten Welt verzichten.

Nach seiner Doktorarbeit über Zweisprachigkeit am Beispiel von Peru 1980 und Lehraufträgen an der Universität Berlin arbeitete Gnärig ein Jahr in Brasilien zum Thema Erwachsenenalphabetisierung. Nach einem Aufbaustudium Entwicklungspolitik vertrat Gnärig dann von 1984 bis 1987 den Deutschen Entwicklungsdienst in Papua-Neuguinea. In seinen zahlreichen Veröffentlichungen beschäftigte er sich vor allem mit Armutsbekämpfung und Perspektiven der Entwicklungszusammenarbeit.

Stellvertreterinnen von Gnärig bleiben Brigitte Behrens und Birgit Radow.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen