■ Couchpotato's Chips & Tips: Samstag / Sonntag
Die nackte Bombe
1965 lancierten Mel Brooks und Buck Henry die parodistische Agentenserie „Get Smart“, in Deutschland bekannt als „Mini- Max“. Nach deren Einstellung gab es verschiedene Versuche der Wiederbelebung, bis hin zu einer Art „Get Smart – The Next Generation“ (1995), die freilich erfolglos blieb. Der Kinofilm „Die nackte Bombe“ entstand 1980 und markiert den recht armseligen Versuch, vom Ruhm des ebenso trotteligen wie effektiven Superagenten zu profitieren. Da man auf die Mitwirkung der holden Barbara Feldon alias Agentin 99 verzichtete, war das Unternehmen von vornherein zum Scheitern verurteilt.(Super RTL, 8.50 Uhr)
Teufelskerle mit Schwert
und Degen
Hauptdarsteller John Drew Barrymore ist ein Sproß der berühmten Schauspielerdynastie, blieb seinerseits aber glücklos im Metier. Als John Barrymore Jr. betrat er die Filmbühne, machte indes mehr durch Trunkenheitsfahrten und Schlägereien auf sich aufmerksam als durch darstellerisches Vermögen. 1959 verzog er sich nach Europa und schwang in diversen Kostümproduktionen wahlweise Schwert, Degen oder anderes antikes Gerät. 1964 wurde er in den USA wegen Marihuanabesitzes eingebuchtet und lebte danach einige Jahre als Einsiedler in der Wüste. Zwischenzeitlich zeugte er Tochter Drew Barrymore, die in puncto Skandalnudelei ihrem Vater in nichts nachsteht.(Vox, 12.05 Uhr)
Viva Maria ...
... lautet der Kampfruf des mexikanischen Volkes, als es sich mit Waffengewalt gegen seine Peiniger zur Wehr setzt. Maria gibt es gleich zweimal – die eine ist die kampferprobte Tochter eines irischen Revolutionärs, die andere Varietésängerin. Brigitte Bardot und Jeanne Moreau setzen nicht zuletzt auf ihre erotische Ausstrahlung, um den Zielen der Revolution zu dienen.(ARD, 0.05 Uhr)
Hoppla, jetzt kommt Eddie
Als Tausendsassa mit selbstironischer Note erfreute sich Eddie Constantine in den Fünfzigern größter Beliebtheit. Davon suchte auch die deutsche Filmindustrie zu profitieren, die den Star nach Hamburg holte und auf Hans Albers' Spuren über die Reeperbahn schickte. So einfach aber ist ein Erfolgsrezept nicht zu kopieren; Publikum und Kritik winkten müde lächelnd ab.(Sat.1, 9.20 Uhr)
Verabredung am Hafen
Paul Carpita drehte diese Liebesgeschichte zwischen einer Fabrikangestellten und einem Dockarbeiter zwischen 1953 und 1955 mit finanzieller Unterstützung der kommunistischen Gewerkschaft. Der Indochina- und der Algerienkrieg sowie ein Streik der Hafenarbeiter bilden den Hintergrund des Geschehens. Nach der Uraufführung im Jahr 1955 wurden die Filmkopien auf Geheiß der französischen Regierung aus dem Verkehr gezogen und vernichtet. Paul Carpita zog sich daraufhin aus dem Filmgeschäft zurück. Erst 1988 fand sich eine komplette Kopie des Films und damit ein zeitgeschichtliches Dokument von Rang. Über die damaligen Ereignisse berichtet Jochen Wolf in der nachfolgenden Sendung „Verabredung mit dem Zufall“.(ORB, 22.10 Uhr)
Hear my song
Josef Locke (Ned Beatty) erfreut sich eines legendären Rufs: Seit er vor den britischen Steuerbehörden fliehen mußte, ist der Sänger nicht mehr aufgetreten. Der Varietémanager Micky O'Neill setzt alles daran, den Tenor aufzustöbern und zu einem Comeback zu überreden. Beides gelingt ihm – und zudem ein überraschender Coup, mit dem er Locke vor den Nachstellungen der Polizei bewahren kann ...(ARD, 23.00 Uhr)
Nachts, wenn Dracula erwacht
Christopher Lee refft die Lefzen, Klaus Kinski wieselt als Renfield durch die Kulissen.(Pro 7, 1.15 Uhr)
Harald Keller
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