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Demo in Grosny beendet

■ Tschetschenen ziehen sich unter dem Druck russischer Truppen zurück

Grosny (AFP/AP/rtr) – Die russischen Streitkräfte in Tschetschenien haben den zivilen Widerstand der Bevölkerung vorerst gebrochen: Nach einwöchiger Dauer verließen die letzten Demonstranten gestern den Platz vor dem Präsidentenpalast in Grosny. Am Samstag waren nach Angaben von Ärzten vier Menschen getötet und 18 schwer verletzt worden. Russische Soldaten versuchten zunächst, die Demonstranten abzudrängen. Dabei fielen auch Schüsse. Am Abend wurden die ersten Demonstranten in Bussen abtransportiert. Ob sie in ihre Dörfer zurückgebracht wurden, war zunächst unklar. Viele Menschen suchten gestern noch nach Angehörigen. Die russische Nachrichtenagentur ITAR-TASS zitierte den Chef der pro-russischen Regierung, Doku Sawgajew, es sei ein Kompromiß gefunden und damit ein Blutvergießen verhindert worden. Näheres wurde nicht bekannt. In Grosny blieb die Lage gestern angespannt. Sicherheitskräfte verwehrten Journalisten und dem Roten Kreuz den Zutritt zu dem Platz. Dort suchten Soldaten nach angeblich von Demonstranten deponierten Minen.

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