■ Quertöner
: Drome: Dromed

Drome: Dromed

(Kiff SM / PIAS)

Neben Non Place Urban Field steht Bernd Friedmann nun auch Drome vor. Der Kölner Computertüftler, der diverse Fernseh-Jingles für Viva fertigte, hat sich mit diesem Projekt noch weiter vorgearbeitet in seine Soundscapes, die im Trance-Umfeld starten, dabei aber derart lebensprall aufgeladen sind wie man es sonst nur von ethno-lastigen Stücken oder House kennt. Daß hier keine feinsinnige Beschallung des Wohnzimmers ansteht, wird gleich zu Anfang mit der fremdartigen Frauenstimme über „The Moon“ klargemacht. Neben Stimmen und Stimmfetzen haucht noch das Didgeridoo Dromed die vielbeschworene Wärme ein. So ist Dromed eher auf dem Sprung zu Trip-Hop, Electro oder House-Schmankerln als zu ambienten Klängen. Wiedermal ist dem Tüftler so ein durchweg geschmackvolles Album gelungen, das frei von Geschmäcklertum daherkommt.

Gleichzeitig ist Dromed die erste Veröffentlichung des Kiff SM-Labels, hinter dem sich die Medienarbeiterin und Freibank-Mitarbeiterin Jutta Bächner verbirgt. Der Labelname kam dabei durch einen Versprecher eines Kiss FM-Mitarbeiters zustande. Jedenfalls darf man nach diesem Label-Debut mit einigem Recht auf eine Erweiterung des heimischen musikalischen Speiseplans hoffen, der ruhig auch mit weniger Marihuana-Verbeugungen auskäme. vom