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: Immer Ärger mit Harry

Warschau/Hamburg (dpa) – Vertreter deutscher Stiftungen und Medien in Warschau haben in einem offenen Brief gegen Harald Schmidts antipolnische Witze protestiert. Sie werfen Schmidt vor, er habe in seiner Show wiederholt „anti-polnische Witzchen gerissen, die unser Nachbarvolk als Bande von Autoklauern und Faulpelzen diffamieren“.

In dem an Programmdirektor Fred Kogel und den Vorsitzenden der zuständigen Medienanstalt, Klaus-Jürgen Lais, gerichteten Brief heißt es weiter, Schmidt greife „zu primitivsten Mitteln, um Quote zu machen“ und leiste so „rassistischen und ausländerfeindlichen Tendenzen Vorschub“. Unterzeichnet wurde der Brief von den Warschauer Vertretern der Friedrich-Ebert-Stiftung (SFB), der Konrad-Adenauer-Stiftung (CDU), der Hanns-Seidel-Stiftung (CSU), der Friedrich-Naumann- Stiftung (FDP) und 13 deutschen Polen-Korrespondenten.

Harald Schmidt Foto: Sat.1

Sat.1 stellte sich hinter Schmidt. „Wenn Satire keine Reaktion nach sich zieht, ist sie keine Satire“, sagte Sat.1-Sprecher Dieter Zurstraßen. „Nach 23 Uhr muß so etwas im deutschen Fernsehen erlaubt sein. Schmidt ist auf bestem Wege, erstmals ein wirkliches Late-night-Format zu entwickeln, auch wenn es manchmal weh tut.“ Schmidt hat in letzter Zeit für viel Aufregung gesorgt. So wurde er wegen frauenfeindlicher Witze und seiner Attacken gegen Bettina Boettinger heftig kritisiert. Zuletzt hat er den „Take That“-Fans erklärt, wie man sich nach der Trennung der Teenie-Band am besten die Pulsadern aufschneidet.