: Vom Pech verfolgt
■ Hillu und Gerhard Schröder getrennt. Schon zum Opernball flogen sie mit zwei Jets
Hannover (taz) – Seit Gerhard Schröder und seine Ehefrau Hiltrud mit zwei verschiedenen Privatmaschinen zum Wiener Opernball geflogen sind, scheint der niedersächsische Ministerpräsident auch privat vom Pech verfolgt. „Mein Glück heißt Hiltrud Schröder und ist meine Ehefrau“, ließ der Niedersachse einst in „seinem“ Buch schreiben. Gestern nun teilte die Staatskanzlei in Hannover lapidar mit: „Der niedersächsische Ministerpräsident Gerhard Schröder und Frau Hiltrud Schröder haben sich getrennt. Sie unterhalten zwei Wohnungen. Zu den Beweggründen wird es keine Interviews und Erklärungen geben.“ Schröder selbst tauschte gestern die politische Arena gegen die private und sagte alle beruflichen Termine ab.
Mit seiner Ehefrau Hiltrud ist Gerhard Schröder seit 1984 verheiratet. Beide haben sich in Wahlkämpfen von Anfang an als Paar präsentieren lassen. Schröder pflegte seine Ehefrau als sein „politisches Gewissen“ zu bezeichnen. Hilu Schröder verglich sich und ihren Mann vor einiger Zeit sogar mit dem Ehepaar Hillary und Bill Clinton. In Hannover machten gestern ermangels offizieller Erklärungen Spekulationen die Runde: So verbreitete etwa ein Radiosender ein Gerücht „aus Journalistenkreisen“. Demnach soll Schröder kürzlich bei einer Norwegenreise Kontakt zu einer Journalistin gesucht haben. Doch dies kann mehr als ein auch Eheleuten erlaubter Flirt nicht gewesen sein.
Hiltrud Schröder hatte anders als ihr Gatte keinerlei Verständnis für die Kritik an dem gemeinsamen Opernball-Besuch gezeigt: „Die Familie eines Politikers lebt in der Bundesrepublik mittlerweile wie im Orwellschen Staat“, beschwerte sie sich. Jürgen Voges
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