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Kunst nur noch für Geld-Schickeria

■ betr.: Etat-Loch im Berliner Haus halt

[...] Der Spruch am Hause der Volksbühne am Luxemburg-Platz, „Die Kunst dem Volke“, ist längst einer Geld-Schickeria gewichen, besonders im Osten zu beobachten, wo bis zur Wende die Ostberliner – und die Westberliner, wenn sie keine Angst vor dem wilden Osten hatten – preiswert hervorragendes Theater im Berliner Ensemble, dem Deutschen Theater und anderen sehen und gute international beachtete Opernaufführungen an Felsensteins Komischer Oper und der Lindenoper genießen konnten. Heute, wo diese Häuser dem Volk weitgehend verschlossen sind und von einem zahlungsfähigen – wenn auch nicht immer verständigen – Publikum frequentiert werden (von den zahlreichen Freikartenplätzen für Politpromis, die der Steuerzahler bezahlt, abgesehen), kann durchaus auf mehrere dieser Institutionen verzichtet werden, die nur dazu dienen, eine „Kulturmetropole Berlin“ nach außen vorzuspiegeln, wo im Innern nicht nur ein Wurm am ganzen System nagt.

Die „Ossis“ können von ihren Erinnerungen zehren, den Arbeitslosen, Obdachlosen und Sozialhilfeempfängern sind die Kulturstätten ohnehin verschlossen. Roger Berg

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