: Betr.: "Tagesschau" der ARD und "18.30" auf Sat.1
Vieles hat sich geändert, seit die privaten TV-Majors RTL, Sat.1 und Pro 7 den Öffentlich-Rechtlichen ARD und ZDF die angestammte Poolposition im Quotenrennen abgerungen haben. Nur die „Tagesschau“ der ARD mit ihren 80 Nachrichtenredakteuren, 25 Auslandskorrespondenten und durchschnittlich 9,4 Millionen Zuschauern steht wie eine uneinnehmbare Festung. Letzten Sommer kündigte der eigens von Haupteigner Leo Kirch eingekaufte neue Sat.1-Programmchef Fred Kogel an, die feste Burg endgültig schleifen zu wollen. Mit dem neuen, gefühlsbetonten Newsmagazin „18:30“ und der Einführung der Nullzeitprogrammierung will er das Publikum zwingen, sich für „Anna Maria“ statt für Dagmar Berghoff zu entscheiden. Allein: Bislang geht die Rechnung nicht auf, seit der Reform sinken die Quoten, statt zu steigen. Tapfer sendet Anchorman Ulrich Meyer gegen den Goliath der Nachrichtenvermittlung an – und schaltet nach getaner Arbeit selbst reflexartig um 20 Uhr die „Tagesschau“ ein.
Nächsten Mittwoch: Ein Besuch bei der Pro 7-Newsredaktion
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