Neuer Mann

■ Josef Wutz ist seit gestern Filmfest-Chef

Seit gestern vormittag ist es offiziell: Neuer Geschäftsführer des Hamburger Filmfestes wird Josef Wutz. Mit seiner Präsentation gelang es den Gesellschaftern der Filmfest GmbH – Filmbüro, Filmstadt Hamburg e.V., Norddeutscher Produzenten Verband und AG-Kino –, unter eine leidige Affäre einen vorläufigen Schlußstrich zu ziehen: Wutz' Vorgänger Gerhard von Halem war Ende letzten Jahres fristlos gekündigt worden. Ein Arbeitsgerichtsprozeß steht noch an.

Wutz verfügt über weitreichende Erfahrungen im Film-Bereich. Er beriet die europäische Filmvertriebsförderung efdo und arbeitete für die nordrhein-westfälische Filmförderung. Auch in Hamburg kennt sich der 44jährige aus, er war bereits für die Kinotage und das Low Budget Festival, die Vorläufer des Filmfestes, tätig. Konkrete Vorstellungen, wie das Filmfest aussehen könnte, das vom 20. bis 24. September stattfinden soll, konnte Wutz gestern noch nicht präsentieren. Er erklärte, auf Kontinuität zu halten, will zugleich jedoch das Festival erweitern: „Ich wünsche mir eine Multi-Art-Präsentation, die Theater, Kunst, Fernsehen und moderne Medien einbezieht, wobei der Film im Zentrum bleibt.“

Trotz der schlechten Erfahrungen des letzten Jahres wollen die Gesellschafter Wutz ähnlich weitreichende Handlungsvollmachten ausstellen, wie sie auch von Halem hatte. Wie Torsten Teichert, Chef des Filmbüros, erklärte, wolle man sich weiterhin am Intendantenmodell orientieren. Aufgrund des Defizits im Jahre 1994 wird Wutz allerdings mit weniger Geld auskommen müssen. Den Bestand des Festivals sehen die Gesellschafter aber nicht ernsthaft gefährdet. drk