■ Couchpotato's Chips & Tips
: Samstag / Sonntag / Montag

Not the nine o'clock news

Demnächst beglückt uns auch Sat.1 mit einem satirischen Wochenrückblick. Die Genealogie des hierzulande bereits mehrfach variierten Formats führt zurück zu der britischen Reihe „That was the week that was“, kurz „TW 3“, die 1962 in der BBC Premiere hatte, mit ihrem respektlosen Humor rasch für Kontroversen sorgte und folgerichtig im Wahljahr 1964 abgesetzt wurde. Mel Smith, Rowan Atkinson, Pamela Stephenson und Chris Langham (später ersetzt durch Griff Rhys Jones) traten 1979 das Erbe an und präsentierten in einer alternativen News-Show rüde „Komik für die Punk-Ära“ (Kingsley/Tibballs). Arte zeigt ab heute die besten Sketche des Quartetts als achtteiligige Serie.(arte, 19 Uhr)

Made in America

Ein dummer Zufall bringt es an den Tag: Zora (Nia Long), Tochter einer verwitweten Mutter (Whoopi Goldberg), muß erfahren, daß sie das Produkt einer künstlichen Zeugung ist. Und es kommt noch schlimmer: Der investigativ ermittelte Vater der dunkelhäutigen Zora ist weiß und noch dazu ein lärmender Autohändler eher grobschlächtigen Charakters. Zora und Sarah sind außer sich, während sich der ahnungslose Hal Jackson (Ted Danson) völlig unerwartet mit Vaterpflichten konfrontiert sieht ... Unser Service für „trivia“-Fans: Die Mitwirkenden Nia Long und Will Smith spielten auch in der Sitcom „Der Prinz von Bel Air“ ein Liebespaar.(Pro 7, 20 Uhr)

Cliffhanger

Riesenkrawall im Hochgebirge: Wen wundert's, handelt es sich bei einem der beiden Alpinisten doch um Sylvester Stallone ... (Pro 7, 22 Uhr)

Die Bartholomäusnacht

Als Schlachtplatte für die gebildeten Stände zelebrierte Theaterregisseur Patrice Chereau das historisch belegte Massaker an mehreren tausend Menschen protestantischen Glaubens, die im August 1572 zur – politisch motivierten – Hochzeit Heinrichs IV. mit der Katholikin Margot nach Paris gekommen waren. Die Rolle der eigenwilligen Braut übernahm Isabelle Adjani, ihre Partner sind Daniel Auteuil und Jean-Hugues Anglade.(ARD, 22.10 Uhr)

Der Ringer

Die Computerei erleichtert es schon sehr, relevante Daten und Fakten zum aktuellen Filmgeschehen zusammenzutragen. So wissen wir heute, daß in den englischsprachigen Filmen der letzten zehn Jahre die „Jacks“ das Sagen hatten. An vierter Stelle der Namenshitparade rangiert „Harry“. Bei den so Getauften handelt es sich nicht selten um Pechvögel, Versager und arme Tröpfe. Wie auch hier: Jeff Bridges spielt einen Paddel namens Harry Flowers, dem von Schwiegervater und Ehefrau übel mitgespielt wird, bis er sich eine zweite Identität zulegt und zur Revanche anhebt. Wie aber kommt nun der Ringer ins Spiel? Ganz einfach: Der Arbeitstitel hieß „The Ringer“. Und das hat man offenbar einfach mal so stehen lassen ... (RTL 2, 13.05 Uhr/1.10 Uhr)

Ehemänner und Ehefrauen

Bei deutschen Preisgerichten hätte der Regisseur Woody Allen mit diesem Werk wohl keine Chance gehabt, gab er doch Carlo Di Palma Anweisung, den Beziehungskrieg der handlungstragenden Paare in der Manier des Reality-Fernsehens – auch bekannt aus der Tradition des „cinema verité“ – aufzunehmen, mit einer taumelnden, kreiselnden, sich drehenden und wendenden Kamera. „Videoclip-Ästhetik“, notiert der Stirnrunzler in solchen Fällen, nimmt eine Schmerztablette und wendet sich anderen Dingen zu.(RTL2, 16.45 Uhr)

Das Schweigen der Lämmer

Auch beim wiederholten Anschauen gibt es noch manch schöne Kleinigkeit zu entdecken. Zum Beispiel Hannibal Lecters Zellenlektüre: Es ist das Gourmetjournal Bon Appetit!. Und im Original lautet die Schlußpointe: „I'm having an old friend for dinner.“ Mit Chianti, versteht sich.(RTL, 22.10)

Batman hält die Welt in Atem

Ouch! Gotham City ist in Gefahr. Die Erzschurken Pinguin, Catwoman, Joker und Riddler haben sich verbündet, die Weltherrschaft zu erobern. Oww! Höchste Zeit also, zum Batphone zu greifen und das dynamische Duo Batman und Robin zu informieren. Thwapp! Schon hüpfen unsere unschlagbaren Helden in ihre warnfarbene Arbeitskluft. Swoosh! Das Batmobil prescht aus der ultrageheimen Bathöhle. Airee! Auch der Batcopter und das Batboot kommen zum Einsatz. Kayo! Nur so kann rechtzeitig verhindert werden, daß die vier Megastrolche sämtliche UNO-Delegierten dehydrieren. Crank! Kapow! Touché!(ZDF, 11.05 Uhr)

Anna Maria –

Eine Frau geht ihren Weg

Zum Ausklang der Festtage rekurriert Sat.1 noch einmal auf die Anfänge seiner Erfolgsserie. Und so geht's weiter: „Anna Maria – Eine Frau fragt nach dem Weg“; „Anna Maria – Eine Frau weiß einen Weg“; „Anna Maria – Eine Frau sieht einen Weg“; „Anna Maria – Eine Frau findet ihren Weg“; „Anna Maria – Eine Frau ebnet ihren Weg“; „Anna Maria – Eine Frau macht sich auf den Weg“; „Anna Maria – Eine Frau zieht ihres Wegs“; „Anna Maria – Eine Frau steht ständig im Weg“... (wird fortgesetzt)(Sat.1, 20 Uhr)

Ein Cop und ein halber

Die Witzbillanz der als Komödie annoncierten 89 Minuten: Ein Gag und ein halber. (RTL, 20.15 Uhr)

Fatale Begierde

Schon ziemlich fatal ist die Begierde, das Publikum eines halbwegs gelungenen Thrillers durch brunzdumme Titelei zu vergraulen. Wir haben hier Kurt Russell und Madeleine Stowe als Ehepaar, dem nach einem Einbruch Angst und Bange wird. Schon ist Ray Liotta als hilfreicher Cop zur Stelle und wird sogar zum Hausfreund des Paares. Selbiges bemerkt erwartungsgemäß erst mit gebührender Verspätung, daß Ray das Motto „Protect and serve“ recht eigenwillig auszulegen pflegt ... (Pro 7, 22.20 Uhr)

Harald Keller