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Lieber Herr Maslo, bitte bitte ...

■ St. Pauli 1:1 bei den Bayern und morgen gegen Werder Bremen

Bei jeder sich bietenden Gelegenheit betont Uli Maslo, daß der FC St. Pauli nicht von höheren Zielen träumt: „Wir wollen den Klassenerhalt erreichen. Alles andere ist kein Thema.“ Trotz all dieser „Hoch-siegen-tief-hängen“-Dementis redet der Trainer nach jedem erfolgreichen Spiel der jüngsten Zeit so, als ob für seine Mannschaft eigentlich noch zuwenig rausgesprungen sei.

Am Mittwoch abend nutzte der 57jährige wieder einmal die Gelegenheit und gab nach dem 1:1 bei Bayern München ein weiteres „Ich-bin-so-klein-mein-Herz-ist-rein“-Statement zum besten: „Für uns war viel mehr drin. Meine Mannschaft hatte die Chance zum Sieg.“ Redet so einer, dem man ernsthaft abnehmen darf, daß er nicht doch ein klitzekleines bißchenleinchen an internationale Aufgaben denkt, an die europäischen Fußballgestade, an die die Nußschale Millerntor dereinst gespült werden könnte?

Doch selbst wenn morgen nachmittag die Bremer Werderaner abgefiedelt würden, der FC vielleicht nur noch zwei, drei Punkte von Platz fünf oder so entfernt wäre, würde Maslo das Tempo rausnehmen, die verbale Zehnerabwehrkette installieren und Rotkäppchen spielen. Dabei weiß doch Maslo genauso gut, wenn nicht besser, daß, wie der Torschütze Oliver Schweißing nach dem Punktgewinn im Olympiastadion feststellte, selbst die Bayern „nur mit Wasser kochen“.

Worum wir den Tiefstapler aus Wattenscheid also inständig bitten würden, wäre ein leiser Anflug von verhalten dargebotener Euphorie. Es verlangt ja keiner, daß Maslo sich Christoph-Daum-like hinstellen und behaupten soll: „Wir sind besser als Ajax und Juve zusammen.“ Die taz würde folgender Satz freuen: „Nett wäre es schon, weiter vorne zu landen.“ C. Gerlach

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