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Fünfzig Jahre danach

Statt mit Gedenkfeiern zum Kriegsende vor 50 Jahren setzt sich das Hamburger Institut für Sozialforschung mit zwei Ausstellungen in Hamburg, Berlin und Wien, Podiumsdiskussionen, Buchveröffentlichungen und Theaterprojekten mit dem Erbe unseres von Gewalt und Zerstörung geprägten Jahrhunderts auseinander. Das 1984 gegründete Institut stellte am Freitag in der Hansestadt das umfangreiche Programm vor.

„200 Tage und 1 Jahrhundert“ heißt die Ausstellung, die vom 29. Januar bis zum 5. März auf Kampnagel zu sehen ist (danach in Wien und Berlin). Begleitet wird die Ausstellung von zwei Podiumsdiskussionen: „Auschwitz, Gulag, Hiroshima – ein Jahrhundert der Gewalt?“ (10. Februar) und „Strafgerichte gegen Menschheitsverbrechen?“ (24. Februar). Mit der Rolle der Wehrmacht setzt sich auch die zweite große Ausstellung des Instituts auf Kampnagel auseinander, „Vernichtungskrieg. Verbrechen der Wehrmacht 1941-1944“ (5. März bis 15. April).

In Lesungen am 9. und 11. Februar werden erstmals in der deutschen Übersetzung die „Farm Hall Protokolle“ zu hören sein. Sie geben die Gespräche zehn führender NS-Atomforscher wieder, die zwischen 1945 und 1946 auf einem Landgut bei Cambridge unter Hausarrest standen und heimlich abgehört wurden. Außerdem gibt es eine Vortragsreihe im Deutschen Schauspielhaus mit Joseph Brod-sky, Breyten Breytenbach und Jorge Semprun, sowie die szenische Bearbeitung des Minsker Prozesses von 1946. dpa

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